Das Haus Zamis 021 - Der teuflische Derwisch by Michael M. Thurner & Catalina Corvo

Das Haus Zamis 021 - Der teuflische Derwisch by Michael M. Thurner & Catalina Corvo

Autor:Michael M. Thurner & Catalina Corvo [Thurner, Michael M. & Corvo, Catalina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Horror, Mystery, Dorian Hunter, Coco Zamis, Dämonenkiller
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2013-05-07T23:00:00+00:00


10.

Coco

Schweigsam gingen wir zurück nach Hause. Der Rote Berg, er würde niemals mehr wieder das sein, was er in meiner frühesten Jugend gewesen war. Vaters eindringliche Schilderung hatte mir die Augen geöffnet. Selbst hier, nur wenige Schritte von unserer Haustüre entfernt, spielten die Dämonen seit Äonen Schicksal für die Menschen.

»Verstehst du mich nun besser?«, fragte Michael Zamis, als wir das schwere Eisengatter der Villa erreicht hatten. »Deine Mutter und mich verbindet einiges. Unser Verhältnis ist nicht immer frei von Reibereien. Aber wir sind aufeinander angewiesen. Wir gehören zusammen.«

Wenn er sich da nur nicht täuschte!

Mutter erschien mir gemäß seiner Erzählungen nicht gerade als ein pflegeleichtes Wesen, das diese Verbindung unter allen Umständen aufrechterhalten wollte. Wenn Asmodi ihr ein akzeptables Angebot machte, würde sie sich womöglich von meinem Vater distanzieren und das familiäre Gefüge vollends zerstören. Die Auswirkungen wollte ich mir gar nicht ausmalen. Nicht nur persönlich würde ich zu leiden haben. Wien drohte unter die Räder zu kommen, sobald andere Dämonensippen von unserer Schwächung erfuhren. Asmodi, die Oppositionsdämonen und mein Vater würden einen erbitterten Kampf um dieses so bedeutende Gebiet führen …

Neuerlich durchzuckte mich Schmerz. Er war widerlich; er ließ mich in eine Schwärze fallen, wie sie dunkler und dichter nicht sein konnte.

Ich konnte meine Mutter fühlen. Ihre panisch verfassten Gedanken, die so etwas wie bildliche Hinweise auf ihren Aufenthaltsort waren.

»Was ist los mit dir?«, fuhr mich Vater an. »War die frische Luft etwa zu viel für dich?«

»Es geht schon wieder«, erwiderte ich. Wir betraten die Villa, tauchten in die kühlende Dunkelheit des alten Hauses ein, das schon so vieles erlebt hatte.

Ich versuchte, meine Gedanken in Worte zu fassen, und ich überlegte, ob ich Vater verraten sollte, was ich gesehen hatte. Er schien zu spüren, dass ich mit mir rang. Immer wieder musterte er mich von der Seite. So lange, bis wir die Bibliothek betreten und er in seinem geliebten Ohrensessel Platz genommen hatte.

Er nahm etwas von einem Beistelltisch und begann damit zu spielen, während er mich weiterhin fixierte.

Ich kannte diesen Gegenstand. Niemals hatte ich etwas damit anzufangen gewusst. Es wirkte wie ein wertloses Stück Metall.

Mein Vater flüsterte etwas; sein Mund formte den Namen meiner Mutter. Thekla.

Das Teil in seiner Hand ähnelte einem zerborstenen Stück Kupferrohr, das einmal Teil einer Wasserleitung gewesen sein mochte und womöglich aus einer Kirche stammte.



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